Zu Beginn des Jahres 1848 besetzte Dänemark das deutsche Holstein. Daraufhin erklärte der Deutsche Bund am 4. April 1848 Dänemark - das übrigens auch ein Bundesmitglied war - den Krieg. Im Gegenzug wurden von dänischen Schiffen deutsche, insbesondere eine Reihe von preußischen Handelsschiffen nach Kopenhagen gebracht. Im weiteren Verlauf der Auseinandersetzungen wurden auch deutsche Häfen blockiert. Dieser Vorgang bewirkte, daß die Frage einer wirksamen Kriegsmarine nicht nur in Preußen, sondern in ganz Deutschland einen hohen Stellenwert bekam.Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. setzte am 17. April 1848 eine Marine-Kommission ein und beauftragte seinen Vetter, den Prinzen Adalbert von Preußen (siehe Bild rechts) , mit dem Vorsitz. Die Kommission erarbeitete eine Reihe von Vorschlägen zur Aufstellung einer Kriegsmarine. Bereits im Spätherbst 1848 fanden in Folge dessen erste Seemanöver statt. Allerdings waren dazu nur einfache Kanonenboote vorhanden. Bestimmungen zur Uniformierung und Bewaffnung, der nun eiligst aufgestellten Besatzungen, wurden noch am 2. Oktober 1848 erlassen. Die vorgesehenen Waffen waren jedoch noch nicht reglementiert, geschweige denn eingeführt. Dies erfolgte erst mit einem Erlaß am 4. April 1849. Bis dahin trugen die Besatzungen Seitenwaffen nach eigenem Gutdünken.
Am 27. April 1849 ließ der preußische Kriegsminister schließlich die Bestimmungen über die Marine-Uniformen im Militärwochenblatt veröffentlichen. In der Ziffer 4. des Erlaßes wird auch der Säbel für die Seeoffiziere kurz beschrieben:
Der Säbel hat das Englische Modell, der Griff ist aber Elfenbein (Knochen) statt der Fischhaut. Er wird als Schleppsäbel getragen.
Preußischer Marinesäbel
Auch ein Dolch wurde eingeführt. In dem vorstehend genannten Erlaß wird dazu unter Ziffer 6. ausgeführt:
Der Dolch, 17 - 19 Zoll lang, mit metallener Scheide und elfenbeinernem Griff, hat die Form eines Kreuzes; er wird an einer dunkelblauen Schnur getragen. (17 Zoll = 44,5 cm; 19 Zoll = 49,7 cm)
Soweit heute bekannt, sind die Dolche jedoch nicht - und falls doch, dann nur in wenigen Exemplaren von denen keines heute mehr bekannt ist - in der vorgesehenen Länge produziert worden. Bereits um 1855 wurde in einer Waffenlehre nur noch von einer Länge von 16 Zoll (d.s. 41,8 cm) beim Dolch gesprochen.Preußische Marinedolche (Längen: 41 und 37 cm)